Herstellung einer Lithographie «

Lithos ist das griechische Wort für Stein und -graphie steht für schreiben oder zeichnen. Was wir heute als Lithographie bezeichnen, ist jedoch zumeist nicht in Stein gezeichnet. Heutzutage benutzt man neuere Materialien wie Blech, Plastikfolie oder Glas. Keine andere graphische Kunstdruckmethode/-technik gibt die Kunst des Zeichnens so direkt und genau wieder wie das, was wir Lithographie nennen.
Wir haben die Künstlerin Maria Hillfon bei der Herstellung einer Lithographie in Lindströms Druckerei in Solna begleitet. Die Fotos unten zeigen, wie Maria Hillfon eine ihrer Lithographien eines Horizonts herstellt. Die ersten drei Bilder zeigen die Druckstufen, die zum Endergebnis führen. Auf den ersten Blick sieht dies einfach aus, aber die Arbeit erfordert viel Vorbereitung, Präzision und Geduld sowie eine gute Zusammenarbeit zwischen Künstler und Drucker. Auf dem Bild rechts zeigt Maria Hillfon ihre Farbzeichnung, die als Vorlage für die Lithographie dient (unten rechts).

Das Ergebnis nach der ersten Druckstufe, bestehend aus zwei dünnen Schichten.

Das Ergebnis nach der zweiten Druckstufe.

Das Endergebnis nach der dritten Druckstufe.
Bevor Maria Hillfon mit der Herstellung der Lithographie beginnt, hat sie eine Farbzeichnung erarbeitet sowie Zeichnungen auf Plastikfolien für jede einzelne Druckstufe. Für jede einzelne Farbe muss eine separate Originalzeichnung auf einer Plastikfolie erstellt werden.
Die Künstlerin malt eine Bleistiftzeichnung/Waschzeichnung auf einer Plastikfolie. Maria zieht Plastikfolien vor, weil diese nicht viel wiegen und leicht zu transportieren sind.

Vergleichen Sie die Bilder auf der linken Seite mit denen rechts. Die Originalzeichnung wird im Endergebnis umgekehrt
An der Druckerpresse ist Lasse Lindström (links) dabei, die zweite Stufe zu drucken. Nach der zweiten Stufe folgt noch eine weitere Stufe, die Horizontlinie und die Mondlicht-Spiegelung.
Vor jeder Stufe muss das Original auf ein Aluminiumblech übertragen werden. Dieses Blech hat eine lichtempfindliche, ölige Oberfläche. Das Original wird auf das Aluminiumblech gelegt und mit UV-Strahlen belichtet.
Auf der Fläche, die mit der Bleistiftzeichnung überdeckt ist, bleibt die ölige Oberfläche des Aluminiumblechs erhalten. An den Rändern wird diese Beschichtung durch die UV-Strahlen entfernt. Die Zeichnung der Künstlerin wird auf diese Weise als Negativ auf das Aluminiumblech übertragen. Auf dem Bild rechts kann man eine grüne Horizontlinie erkennen.
Nach der Belichtung wird das Aluminiumblech abgewaschen. Das Blech ist nun präpariert für die dritte Stufe, die Horizontlinie. Wenn das Aluminiumblech in der Druckerpresse mit Ölfarbe bedeckt wird, absorbiert der grüne Ölanteil die Farbe, die später auf das Lithographie-Papier aufgetragen wird. Die mit Wasser angefeuchteten Teile des Blechs weisen die Ölfarbe ab.

Das Aluminiumblech wird in die Druckerpresse eingeführt.
Nun kann die dritte Druckstufe beginnen. Um den Horizont zu drucken, trägt Herr Lindström die dunkelblaue Farbe nur auf die äußeren Teile des Zylinders auf, Maria Hillfons Anweisungen folgend. Die Mitte bleibt weiß. Das Endergebnis sehen Sie weiter unten..

Die dritte Druckstufe beginnt.

Die Drucke werden in die Druckerpresse eingeführt.

Die Künstlerin prüft den Probeausdruck.
In allen Stufen muss Maria das Zwischenergebnis prüfen und kann noch Änderungen auf der Plastikfolie vornehmen und/oder die Farbe ändern, bevor der Druck beginnt. Der Prozess der Lithographie-Herstellung dauert normalerweise 1-3 Wochen, abhängig davon, wie viele Druckstufen notwendig sind.
Am Ende wird die Lithographie entsprechend den Vorgaben der Künstlerin geschnitten.

Das Endergebnis.
Wenn die Auflage gedruckt und von der Künstlerin abgenommen wurde, signiert und nummeriert sie jeden einzelnen Druck. Manchmal wird eine EA-Auflage speziell für den persönlichen Gebrauch der Künstlerin erstellt. Die EA-Auflage ist separat nummeriert und soll nicht mehr als 10% der Originalauflage ausmachen. Üblicherweise wird der Stempel der Druckerei auf die Lithographie geprägt. Maria Hillfon signiert jeden einzelnen Druck.
Wir haben Maria Hillfon auch bei der Herstellung Ihrer Lithographie "The Wheel - Das Rad" begleitet (rechts). Unten können Sie den Druckprozess verfolgen, in dem "The Wheel" entstand.

Herr Jansson bei der Entwicklung eines Aluminiumblechs (Hintergrund von "The Wheel").

Druck der ockergelben Hintergrundfarbe.

Eine schöne Schattierung und Abstufung der Farben erfordert großes Geschick und Können.
 

Bevor der Druckvorgang weitergehen kann, prüft die Künstlerin die Farben

Maria Hillfon nimmt letzte Anpassungen an der Plastikfolie vor, bevor das Bild mit UV-Strahlen auf das Aluminiumblech übertragen wird.

Das nächste Aluminiumblech ist fertig und kann in die Druckerpresse eingeführt werden.

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